Mittwoch, 5. Dezember 2007

zu Hause / Schule

Also, da ich grade nicht wie ich sollte in der Schule weile sondern mich zu Hause auf dem Sofa fläze ist es an der Zeit (was heißt hier an der Zeit, ich hab doch schon so viel gepostet) einen neuen Post anzubringen. Schließlich schreibe ich nicht nur reimende Gedichte sondern auch so eine Art unreimendes Gedicht-Zeug, das sich erstaunlicherweise meist länglich gestaltet ... und eines das mir besonders gefällt muss ich jetzt reinschreiben. Ich habe es im Informatikunterricht geschrieben, als mir die ganze Welt, im Besonderen die Schule und vor allem Informatik und jede Form von Naturwissenschaft zu Halse heraus hing, vielleicht ist es deshalb von etwas melancholischen Charakter.

Begriff der Größe

Ergriffen vom Wanken
des Universums
steigt
voller Überraschung
das Staubkorn auf

das
in seiner Überheblichkeit
es wagte
sich als ein
Ganzes
zu bezeichnen

Allein
muss es verglühn,
in dunkler Nacht
und
andre Welten
ummanteln
seinen Tod
in
bitter schwarzem Lied

Kein Stäubchen bleibt,
Hoheit kann nicht bestehn,
Erinnerung zerfällt
und
trauern,
denken, wissen -
muss vergehn


AW 07


Und wenn ich schon dabei bin .... also ganz allgemein, wusstet ihr, dass es schwäbische Balladen gibt? Gab es sie auch vorher nicht und war ihre Existenz bestritten oder unklar flying-dagger und ich haben sie ins Leben gerufen und um das zu beweisen lest nun die schöne und heroische Geschichte eines „Drachentöters”, welcher sein Leben im Kampf gegen ein fürchterliches Ungeheuer aufs Spiel setzt, geschrieben in der wohl schönsten Mundart der Welt :) Jaaa, kleine irre Schüler Mädchen kommen eben auf kranke Ideen ...

De Drachedieder


An emme Dog im Jor
wo´d Sonn gschiene hat
do hett de Dieder g`lebt
in ere gloine Schtadt

Es isch en Ungeheuer
in ere Hele gwä,
do wars recht duschter drinne
un drom hats au nix gsäh

Un all die jonge Gäre
in dere gloine Schtadt
die hänn sich emmer gforchte,
dass des mol Honger hat

Etzt war aber de Dieder
en couragierte Mo,
der hats net leide welle,
dass die sich gforchte ho

So ischer aufe gange,
zu sellre Hele no
un hat dem Viech do drinne
mol recht g`fielt uff de Zoh

"Geh, sag, bisch du en Lindwurm?"
so hotters Dierle gfrogt,
un domm wie die hold sinn,
hät´s ebbe "jo"´zu gsagt

"Dann frisch du gloine Mädle?"
"Des solls scho gewwe ho,
doch wisetze, de Appetit
war emmer Schild dero"

"So bisch du auszumerze"
rief do de Dieder aus
un warf des Untier endlich
aus sellre Hele naus

Es kam dann au trotz allem
zur große Keilerei
un letschten Endes war dann
des große Viech ganz gloi

AW & RD 06


O.k. irgendwie passt da jetzt himmelhoch jauchzend/zu Tode betrübt dazu .... ich beende meine Sätze gerne mit drei Punkten.

1 Kommentar:

IllirielThal hat gesagt…

zu dem ersten: es gibt eines das beständig bleibt, auch wenn das Staubkorn vergeht. Das Staubkorn ist geliebt von Gott, seine Liebe, seine Gnade und seine Herrschaft bleibt bestehen für alle Zeit.

zum zweiten: Ah, ihr seid einfach so gut! Verdammt, echt, ihr habt die Worte perfekt aus dem Schwäbischen gewählt. Ich mußte sogar ab und zu überlegen wie die Sachen richtig ausgesprochen werden. Bravo, daß hier hat echt Stil!

Avarchillion