Dienstag, 4. Dezember 2007

Wahnsinn ....

Zu meinem Wahnsinn muss ich folgendes sagen: Obgleich mir die vielen Werke klassischer Literatur sehr am Herzen liegen trägt dies nicht im mindesten zum Abbruch meines innigen Verlangens dieselben zu verunglimpfen bei. Es ist eine meiner großen und diabolischen Freuden Balladen und Textstellen in geringem (ähem) Maße zu verändern und keine Frage, gemeinsam mit anderen und vor allem Gleichgesinnten Geistern ist das um so schöner ... zunächst: Die Käsebrezel, wie zu bemerken nach „Der Erlkönig” von Goethe, wobei es statt um das Leben eines Knäbeleins um die Verführungskraft frischer Nahrungsmittel geht :)

Die Käsebrezel

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind,
er hält eine Käsebrezel im Arm,
er hält sie sicher, er hält sie warm

"Mein Sohn, was machst du ein blödes Gesicht?"
"Siehst Vater du die Käsbrezel nicht?,
die Käsebrezel mit Käs und Salz ..."
"Mein Sohn, du hast dein Brot mit Schmalz !"

"Du liebes Kind, komm geh mit mir,
gar wunderbar werd' ich schmecken dir.
Manch salzige Körnlein fand ich am Strand,
ich trage ein güldenes Käsegewand"

"Mein Vater, mein Vater, hörest du nicht,
was (die) Käsebrezel mir leise verspricht?"
"Sei ruhig, bleib ruhig mein Kind,
die Käsbrezel bringen wir fort geschwindt!"

"Willst feiner Knabe du mit mir gehn',
mein Käse wird dich erwarten schön,
mein Salz, es führt dich zum nächtlichen Reihn,
lass mich Käsbrezel schnell nun gegessen sein"

"Mein Vater, mein Vater und siehst du nicht dort,
die Käsebrezel am düsteren Ort?"
"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh sie genau,
es wird mir im Magen auch schon ganz flau ..."

"Ich weis, dich reizt meine schöne Gestalt
und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!"
"Mein Vater, mein Vater, jetzt macht sie mich an,
du hast Käsebrezel ein Leids getan!"

Dem Vater schmeckt es, er reitet geschwind,
er hält in den Armen das lechzende Kind,
erreicht den Hof, den Mund sooo voll,
das Kind gebärdet sich wie toll

Der Vater gibt dem Kind was ab
und auch dem Pferd, drum macht's nicht schlapp,
sie traben in den Hof hinein
und aus wars mit dem Brezelein

AW & RD 05

Die Ballade verfügt in dieser Form übrigens über eine weitere, improvisierte Strophe (nämlich die Letzte) welche den Schluss für Leihbibliotheken darstellen soll. Das Verbrechen dieser Verunstaltung liegt allerdings nicht nur auf meiner Seite, sondern meine Freundin Rebecca hat sich aktiv und sehr wortgewandt an der Gestaltung dieses Meisterwerkes beteiligt.

1 Kommentar:

IllirielThal hat gesagt…

ah, ich verneige mich vor der Kraft eures Wahnsinns. sie ist wohl die Kraft die stets das Böse will, doch stets das Gute schafft.... Nej halt, daß war was anderes, egal, ich neige im Moment etwas dazu mich ablenken zu lassen. Wenn du wissen willst warum, schau bei flying-dagger in den blog, ok?

Nochmal, ich finde die Käsebretzel toll. Ja, ich gestehe es offen, mir gefällt eure Dichtkunst oh fröhlich wahnsinnige Wesen. :-)

Avarchillion